Zweiter Teil des Kunst-Förderprojekts „Ist das Müll oder kommt das mit?“ – Kunst aus Abfall machen

Das Kunst-Herbstferiencamp im ASB-Hort des Arco-Schulzentrums Nauen

Großer Andrang und Jubel herrschten am 24. Oktober 2025 im ASB-Hort des Arco-Schulzentrums Nauen bei der Abschlusspräsentation des Kunstprojekts „Ist das Müll oder kommt das mit?“. Auf einer runden Tischplatte, die auf einem großen Gymnastikball montiert war, präsentierten die Kinder ihre selbst gebauten Tunnel, Labyrinthe, Rampen und andere Elemente – alles aus Schrott und Abfallmaterialien gefertigt. Gemeinsam mussten sie den „Tisch-Wippe-Parcours“ balancieren, damit eine Kugel über ihre eigens gestaltete Landschaft rollen konnte – mit großem Spaß und viel Teamarbeit.

Gefördert wurde das Projekt im Rahmen des bundesweiten Programms „Kultur macht stark. Wir können Kunst“ des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK), einem Programmpartner des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Der zweite Teil des Projekts fand vom 20. bis 24. Oktober 2025 während der Herbstferien statt. Bereits im Sommerferiencamp wurde der erste Teil des Projekts im ASB-Hort erfolgreich durchgeführt – mit großem Interesse und kreativer Beteiligung der Kinder. Aufbauend auf diesen Erfahrungen konnten die Teilnehmenden im Herbst ihre Ideen weiterentwickeln und vertiefen. Initiiert und organisiert wurde das Vorhaben vom Quartiersmanagement Nauen Innenstadt-Ost (Mikado e.V.) in Kooperation mit dem ASB-Hort des Arco-Schulzentrums und der Stadtbibliothek Nauen als Bündnispartner.

„Ein wichtiger Bestandteil des kunstpädagogischen Konzepts ist es, bei den Kindern ein Bewusstsein für Materialität, Form, Struktur und Ästhetik zu fördern“, erklärten Rüdiger Stern und Herlambang Bayu Aji, die künstlerischen Leiter des Projekts. „Zudem wollen wir handwerkliche Fähigkeiten vermitteln – also wie man stabile, funktionale und ästhetisch ansprechende Objekte konstruiert.“ Entsprechend kamen zahlreiche Hand- und Elektrowerkzeuge zum Einsatz.

Mehr als 15 Kinder der Klassenstufen 1 bis 4 konnten sich im Umgang mit echten Tischlerwerkzeugen ausprobieren: Wie funktioniert eine Stichsäge? Was ist der Unterschied zwischen einer Handsäge und einer japanischen Säge? Wie benutzt man einen Akkuschrauber oder -bohrer? Besonders betont wurden dabei Sicherheit, Konzentration und sorgfältiges Arbeiten.

Ein besonderes Highlight war die Exkursion zur Mülldeponie des Abfallbehandlungsgesellschaft Havelland mbH in Schwanebeck. Unter der fachkundigen Führung von Frau Herzberg, Abfallberaterin des Landkreises Havelland, erhielten die Kinder spannende Einblicke in Mülltrennung, Entsorgung und Wiederverwertung. Begeistert beobachteten sie auch die tierische Landschaftspflege auf der Deponie – dort übernehmen inzwischen Schafe das „Rasenmähen“. Mit einer klaren Mission suchte die Gruppe anschließend nach verwertbaren Materialien für ihr Kunstwerk: Waschmaschinenschläuche, Holzleisten, Töpfe, LED-Lampen und vieles mehr wurden gefunden – alles mit kreativem Potenzial für den Kugelparcours.

Zurück im Hort analysierten die Kinder ihre Fundstücke: Welche Teile klingen schön, wenn die Kugel sie trifft? Welche lassen sich drehen oder als Hindernis nutzen? Schnell bildeten sich Arbeitsgruppen – etwa die Klang-Gruppe, Hindernis-Gruppe und Bewegungs-Gruppe. Jede entwickelte eigene Idee und baute Prototypen für den großen Gemeinschaftsparcours. Mit Unterstützung der künstlerischen Leitungen wurden die Ideen durch Ausprobieren, handwerkliches Geschick und kreative Problemlösungen umgesetzt. Besonders beliebt waren die regelmäßigen Probeläufe – ausprobieren, verbessern, neu denken – ganz im Sinne von trial and error.

Beim großen Finale durften schließlich alle Hortkinder, Hortleiterin Nicole Schmidtsdorf, Daniela Zießnitz (Erste Beigeordnete Bürgermeisterin von Nauen) und Anke Bienwald (Vorstand Mikado e.V.) die interaktive Installation testen. Das Gemeinschaftsspiel erforderte viele Hände und wache Augen – und sorgte für ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl.
„Wir brauchen mehr solcher Projekte in unserer Stadt – sie fördern wertvolle Fähigkeiten, Kreativität und Teamgeist“, betonte Zießnitz begeistert.

Zum Abschluss erhielten alle Teilnehmenden Urkunden, und bei einer gemütlichen Diapräsentation blickten sie stolz auf ihr Werk und die erlebnisreiche Woche zurück. „Das Projekt war eine wertvolle und gelungene Ergänzung zu unseren Hortangeboten und eine große Bereicherung für die kulturelle Bildung im Grundschulbereich“, lobte Schmidtsdorf. „Wir sind sehr froh, dass das Förderprogramm zu hundert Prozent finanziert ist – so können die Kinder ohne finanzielle Belastung teilnehmen“, ergänzte Xinglang Guo-Lippert (Projektleitung Mikado e.V. / Quartiersmanagement Nauen). Ein herzliches Dankeschön gilt dem Leitungsteam und allen Mitarbeitenden des ASB-Horts für ihre großartige Unterstützung – sowie den Kindern und Eltern für ihre Begeisterung, Kreativität und Neugier.