Balsaholz, Leim und das Wissen für ein Hobby-Modellflieger

Was der Modellflug-Workshop den Kindern und Jugendlichen vermittelt

„Es ist ein Hobby, bei dem man mit wenig Geld anfangen kann. Aber die Begeisterung für den Bau und das Verständnis dafür, wie ein Flugzeug gut fliegen kann, sind für den Modellflugbau essenziell,“ meint Michael Schmidt, der Jugendleiter des Modellflugclubs Nauen e. V. „Das muss man schon früh bei den Kindern und Jugendlichen fördern.“

Beim zweitägigen Modellflug-Workshop in der Kinder-Oase in Nauen haben Kinder und Jugendliche viel über den Modellflugzeugbau erfahren. Es geht darum, das Grundwissen über die Bauweise eines Flugmodells bzw. eines Flugzeugs zu verstehen und umzusetzen. Wozu dienen die Bauteile wie Rumpf, Tragfläche, Seiten- und Höhenleitwerk eines Modells? Sechs verschiedene Modelle konnten die Workshop-Teilnehmer bauen: der kleine und große Fluggleiter; die „Ente“, bei der die Höhenruder ganz vorne als „Schnabel“ an der Rumpfspitze gebaut werden; der „Tandem“, der statt eines Seitenleitwerks hinten zwei Seitenruder hat, die für die Stabilität des Flugs sorgen; und der einzigartige „Nurflügler“, der ganz ohne Rumpf nur aus zwei Tragflächen besteht. Alle Grundbauweisen der Modellflugzeuge sind in vielen echten Flugzeugen wiederzufinden.

Deshalb ist es auch wichtig, die Flugmodelle selbst von Grund auf zu bauen. Mit selbst konzipierten Modellbaubrettern hat Michael den Bauprozess für die Workshops mit Kindern und Jugendlichen vereinfacht. Balsaholz lässt sich sehr leicht von Kinderhänden schneiden und verleimen, ist aber gleichzeitig zerbrechlich, sodass man es mit feinem Fingerspitzengefühl handhaben muss. Alle Bauteile müssen im richtigen Winkel und möglichst symmetrisch zusammengeleimt werden, um nachträgliche Korrekturen am Modell zu vermeiden. Nachdem der Leim ausgetrocknet ist, kann das Modell sehr sorgfältig aus der Bauvorrichtung genommen und für den ersten Probeflug vorbereitet werden. Der wichtigste Schritt vor dem Fliegen ist jedoch, das passende Gewicht an den Modellen anzubringen. Dafür muss man für jedes Modell den perfekten Schwerpunkt ausmessen und das Gewicht entsprechend justieren. Am Ende konnten alle Teilnehmer mit Hilfe der Mitglieder des MFC Nauen e.V. und der ehrenamtlichen Helfer*innen von Mikado e. V. 3 bis 4 Flugmodelle erfolgreich bauen.

Am folgenden Samstag, den 20.07.2024, ging es weiter auf dem Modellflugplatz in Berge. Ein Flugfest gemeinsam mit vielen Vereinsmitgliedern und interessierten Kindern und Jugendlichen. Es gab unzählige tolle Flugmodelle in verschiedenen Größen und Arten zu bestaunen. Eine Flugshow mit großen Hubschraubern, Düsenjets mit Turbinen und großen Segelflugzeugen mit einer Flügelspannweite von bis zu 6 Metern sorgte für große Augen bei den Kindern und Jugendlichen. Als Highlight des Tages fand der Wettbewerb mit den selbst gebauten Wurfgleitern statt. Die Flugergebnisse variierten von Modell zu Modell und auch je nach Wurftechnik der Teilnehmer. Nach viel Übung und Erklärungen konnten drei Sieger die Plätze 1 bis 3 belegen. Außerdem konnten zwei Jugendliche des MFC Nauen e.V. das Abzeichen „Modellpilot Bronze“ erwerben. „Der Tag dient als Plattform für Kinder und Jugendliche, um die vielfältigen Möglichkeiten und Aspekte des Modellfliegens kennenzulernen und auszuprobieren. Das Interesse und die Begeisterung der jungen Menschen sind uns sehr wichtig,“ so Detlef Kleindienst, Vereinsvorstand des MFC Nauen e.V. „Wir werden diese Veranstaltung in den kommenden Jahren weiterführen.“ In Zusammenarbeit mit dem Modellflugclub Nauen e.V. und der Kinder-Oase der Nauener Tafel e.V. organisierte der Mikado e.V., wie bereits 2023, einen Flugmodell-Workshop und eine Radtour vom Nachbarschaftsgarten Nauen bis zum Flugplatz des Modellflugclubs Nauen e.V. in Berge.