Eine Kugelbahn für Alle!

Das Kunst-Sommerferiencamp im ASB-Hort des Arco-Schulzentrums Nauen

Eine Kugelbahn für alle! – So lautete das Motto des Sommerferiencamps in der letzten Ferienwoche im ASB-Hort am Dr. Georg Graf von Arco Schulzentrum Nauen. Im Mittelpunkt stand das Projekt „Ist das Müll oder kommt das mit?“ – Kunst aus Abfall machen. Initiiert wurde es vom Quartiersmanagement Nauen Innenstadt-Ost (Mikado e.V.) gemeinsam mit dem ASB-Hort des Arco-Schulzentrums und der Stadtbibliothek Nauen als Bündnispartner.

Über 15 Kinder der Klassen 1 bis 4 waren mit Begeisterung dabei: sie tüftelten, malten, bauten und gestalteten rund um das Thema Kunst und Upcycling. Aus Alltagsmaterialien wie Papprollen, Kartons, Milch- und Saftpackungen entstand am Ende ein Gesamtkunstwerk – eine große Kugelbahn mit vielfältigen Bewegungs- und Gestaltungselementen. Geleitet wurde das Camp von den erfahrenen Künstlern Rüdiger Stern und Herlambang Bayu Aji aus Berlin und Brandenburg.

Schon am ersten Tag gingen die Kinder den Fragen auf den Grund: Wie funktioniert eine Kugelbahn? Was ist eine „Kettenreaktion“? Und warum ist das so spannend? Sie bauten ihre eigenen Test-Bahnen und probierten aus, wie sich Geschwindigkeit, Laufrichtung und Hindernisse auf die rollenden Kugeln auswirken. Probleme wurden gemeinsam gelöst, Ideen sofort weiterentwickelt – die Kreativität und Begeisterung war groß.

Ein besonderes Highlight war der Ausflug nach Berlin in das „Haus der Materialisierung“ (HdM) in Berlin-Mitte. Dort lernten die Kinder in einer Führung und einem Workshop einen einzigartigen Ort des Upcyclings kennen: von der Fahrrad- bis zur Textilwerkstatt und unzähligen wiederverwendeten Materialien. Die Gastgeber zeigten Produkte, die aus vermeintlichem Abfall entstehen – etwa Karabinerhaken, Seifendosen oder Lineale aus verschmolzenem Plastik. Beim „Zero-Waste-Würfel“ entwickelten die Kinder eigene Ideen, wie man Müll im Alltag vermeiden kann.

Zurück in Nauen setzten die Kinder die vielen Eindrücke kreativ um. Gemeinsam entstand aus gebrauchten Europaletten die Grundstruktur einer großen Kugelbahn. Jedes Kind konnte eine eigene Strecke entwickeln und integrieren. So wuchs ein komplexer, spannender Kugel-Spielplatz mit drei verschiedenen Parcours: dem „Großen Tunnel“, dem „Hindernis-Parcours“ und der „Wippe“.

„Die Kugelbahn ist eine tolle Basis, um Wissen und Praxis aus den Bereichen Ästhetik, Bau und Statik spielerisch zu verbinden“, erklärt Rüdiger Stern, der die Leitidee zum Projekt entwickelt hat. Auch die Kinder waren begeistert: „Es macht riesigen Spaß, eine große Kugelbahn zu bauen! Ich bin sehr stolz, dass wir alle zusammen so etwas Tolles geschaffen haben“, sagt Charlotte (8). Und Danny (7) ergänzt stolz: „Jetzt kann ich meinen Eltern und Freunden zeigen, was ich selbst daran gebaut habe.“ Gleich am Anfang des neuen Schuljahres können alle Hortkinder das Kunstwerk im Hortgebäude des Arco-Schulzentrums bestaunen und ausprobieren. Und es geht weiter: In der ersten Herbstferienwoche startet der zweite Teil des Projektes – dann soll gemeinsam mit den Hortkindern eine wetterfeste Kugelbahn für den Außenbereich des Schulgeländes entstehen.

Ein großes Dankeschön geht an das Leitungsteam und alle Mitarbeitenden des ASB-Horts für die großartige Unterstützung sowie an die Kinder und Eltern für ihre Begeisterung und Neugier. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des bundesweiten Programms „Kultur macht stark. Wir können Kunst“ des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK), Programmpartner des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 18 Jahren kulturelle Teilhabe zu ermöglichen, insbesondere jenen, die in ihren Bildungschancen benachteiligt sind.